Die meisten Spieler, Fans und Verantwortliche des SV Darmstadt 98 dürften zwar noch immer nicht ganz realisiert haben, welches Fußball-Märchen am Montagabend mit dem letzten Kapitel auf der Bielefelder Alm fertig geschrieben wurde, aber dennoch gilt es bei den Lilien jetzt den Blick auf die kommende Saison zu richten. Die erste in der 2. Bundesliga seit 21 Jahren.
Die Lizenz für die zweite Liga hat der finanziell nicht auf Rosen gebettete Klub zwar erhalten, doch sind daran einige Auflagen geknüpft, die es zu erfüllen gilt. Vor allem das altehrwürdige Stadion am Böllenfalltor, dessen Kapazität schon für die Relegationsspiele gegen Bielefeld aus Sicherheitsgründen von 19.000 auf 16.300 reduziert werden musste, ist im Moment nicht zweitliga-tauglich. Neben einer fehlenden Rasenheizung sind an der Fluchtlichtanlage und in den Zuschauerbereichen einige Arbeiten nötig, damit die Lilien in der 2. Bundesliga im eigenen Stadion antreten dürfen.
Während unabhängig von der bevorstehenden Saison die Planungen für ein modernes Stadion laufen, dessen Bau im Optimalfall schon im Januar 2015 beginnen soll, hat Darmstadt für das nächste Jahr das Frankfurter Volksbank Stadion als alternative Heimspielstätte benannt, sollte nicht am Böllenfalltor gespielt werden können. Die Nachteile eines zweitweiligen Umzuges an den Bornheimer Hang wären indes gravierend. So ginge nicht nur der echte Heimvorteil verloren, sondern es müsste auch eine Stadionmiete an den FSV Frankfurt bezahlt werden.
Anders als in Sachen Stadion gibt es in der Mannschaft von Trainer Dirk Schuster, die abgesehen vom zum 1. FC Heidenheim wechselnden Torhüter Jan Zimmermann zusammenbleiben dürfte, nur wenige Baustellen. Ein Fragezeichen steht aber noch hinter der Zukunft von Elton da Costa, der mit seinem Treffer zum 4:2 in Bielefeld zum Aufstiegshelden avanciert ist. Noch wurde der auslaufende Vertrag mit dem mittlerweile 34 Jahre alten Brasilianer nicht verlängert, doch nach seinem Siegtor in Bielefeld spricht vieles für eine baldige Einigung. Da Costa selbst machte gegenüber der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” schon klar, gerne bleiben zu wollen und hofft auf eine zeitnahe Entscheidung zu seinen Gunsten: “Ich fühle mich noch fit. Solange ich noch fit bleibe und der Verein will, mache ich weiter. Ich denke, wir werden die nächsten Tage miteinander sprechen.”